Neckarbogen-West · Baufeld G5

Investorenauswahlverfahren · 2024

Architektonisches und städtebauliches Konzept

Im nördlichen Bereich der Sommerinsel wird die Bebauung offener und aufgelockerter als in den urbaneren Bereichen im Süden des Neckarbogens. Die landschaftlichen Be- züge zum Karlssee und dem Floßhafen bringen hervorragende Bedingungen für ein qualitativ hochwertiges Wohnumfeld - auch schon in den Erdgeschossen. Die Gliede- rung der Baumasse in zwei vertikal gerichtete Kuben unterstreicht die gewünschte ruhi- ge städtebauliche Kante entlang des Floßhafens.

Im Baufeld G5 sollen neue Wege und Lösungsansätze zum einfacheren Bauen erkundet werden. Der Fokus soll auf Architekturqualität und das Schaffen von lebenswertem Wohnraum gelegt werden.

Erschließungs- und Freiflächenkonzept

Jede Wohnung oder Maisonnette erhält einen Außenzugang mit jeweils eigener Haustür. Ein offener Kommunikation- und Aufenthaltsbereich zwischen den Gebäudevolumen dient zur Erschliessung. Auch die gemeinschaftlich nutzbare Dachterrasse ist von hier zugänglich. Auf ein geschlossenes innenliegendes Treppenhaus im herkömmlichen Sin- ne soll konsequenterweise verzichtet werden. Ein Aufzug könnte, entsprechend den wirtschaftichen Rahmenbedingungen, hergestellt oder erst im Zeitverlauf nachgerüstet werden. Die äußere Erschließung der leicht und direkt von der Schleuse aus der Tiefga- rage zugänglichen Fahrrad- und Müllräume ist über die Garagenrampe vorgesehen.

Nutzung

Zwischen den Wandscheiben befinden sich loftartige, zweiseitig belichtete Raumfluch- ten. Diese lassen sich mit unterschiedlichen und differenzierten Wohnnutzungen in un- terschiedlichen Größen flexibel belegen. Gestapelte Einfamilienhäuser - als städtische Alternative zum freistehenden Einfamilienhaus - können sich mit zweiseitig belichteten Geschosswohnungen abwechseln und unterstützen durch die unterschiedlichen Grö- ßen eine gewünschte soziale und demographische Mischung der Bewohner. In einem gewissen Maß sind im Baufeld G5 auch kleinere gewerbliche Nutzungen für Selbständi- ge und Homeoffice mit der vorwiegenden Wohnnutzung kombinierbar.

Die Wohnungen im Erdgeschoss lassen die Ausbildung von barrierefreien Wohnungen zu (im Fall der Realisierung des nachrüstbaren optionalen Aufzugs auch in den Oberge- schossen). Die Fahrrad- Müll- Abstell- und Waschmaschinenräume sind in einem Un- tergeschoss untergebracht und über eine Schleuse mit der unter dem Innenhof befindli- chen Tiefgarage verbunden.

Materialität - Tragwerk - Ökologie

Wenige sorgfältig gewählte natürliche Materialien sollen für Nachhaltigkeit und Werter- halt sorgen. Die äusseren Wände der Kuben sind als gemauerte Scheiben konzipiert. Dabei bieten sich monolithisch gemauerte Ziegelwände, verkleidet mit recyceltem Klin- ker, bzw. Klinkerriemchen als Vorsatzschale, als ideale robuste und dauerhafte Gebäu- dehülle, mit städtischem Ausdruck, an. Die inneren Wandschotten sind günstig als Hol- zelementwände realisierbar. Die wirtschaftlichen kurzen Spannweiten bieten die pro- blemlose Möglichkeit innerhalb der Maisonettewohnungen und beim Dach, die Decken- scheiben mit seriellen Holz- Deckenelementen zu überspannen. Bei den, die Wohnein- heiten trennenden Decken, soll untersucht werden, inwieweit der Schallschutz von den Holzhohlkammerdecken mit Lehmziegelfüllung und Splittschüttung zur Körperschall- dämmung realisierbar sind. Zu dem Materialkonzept passen die angedachten Holz-Alu- Fenster und ein außenliegender Sonnen- und Blendschutz. Er soll für die Möglichkeit der Schatten- und Lichtsteuerung und zur Herstellung der Privatheit dienen und könnte mit textilen Sonnenschutzscreens realisiert werden - das soll im weiteren Verlauf der Planung auf seine wirtschaftliche und technische Machbarkeit geprüft werden um dem Konzept des einfachen Bauens zu entsprechen.

Die gemeinschaftlich nutzbare Dachterrasse soll durchgrünt werden. Ein schattenspen- dendes Dachelement kann mit kombinierten hybriden Photovoltaik und Solarthermieko- lektoren bestückt werden.

Kompakte, gut gedämmte Baukörper, mit den konzipierten Massivmauerwerkswänden ermöglichen eine besonders hohe Behaglichkeit mit sehr geringem Energieverbrauch- durch die Speichermasse des Mauerwerks -auch im Sommer bei hohen Aussentempe- raturen. Mit vorwiegend passiven Komponenten, Wärmeschutzfenstern, den hoch wärmegedämmten Baukörpervolumen und einer Komfortlüftung mit effizienter Wärme- rückgewinnung ist das Konzept ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.

Zurück
Zurück

WB Erweiterung Mörburgschule und Multifunktionsraum/Gemeindesaal mit Bibliothek

Weiter
Weiter

Investorenauswahlverfahren Neckarbogen-West, Baufeld F2 · Heilbronn